Um die medizinische und pflegerische Qualität als eine wesentliche Leistungsanforderung im deutschen Gesundheitswesen systematisch zu messen und zu vergleichen, wurde zur Umsetzung entsprechender Vorgaben des Gesetzgebers (§ 137 Sozialgesetzbuch V) von den Selbstverwaltungspartnern im Gesundheitswesen im Jahr 2000 die BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbHgegründet. Die BQS leitet und koordiniert seitdem die inhaltliche Entwicklung und organisatorische Umsetzung der externen vergleichenden Qualitätssicherung in den ca. 2.200 deutschen Krankenhäusern.

 

Für die inhaltliche Arbeit werden Fachgruppen (z.B. Herzchirurgie oder Kardiologie) eingesetzt, die sich aus Experten der jeweiligen medizinischen Fachgebiete zusammensetzen. Diese derzeit 20 Fachgruppen definieren Qualitätsziele, die sich auf die Indikationsstellung, Versorgungsprozesse oder Behandlungsergebnisse beziehen. Ausgehend von diesen Qualitätszielen werden Auswertungskonzepte mit Qualitätsindikatoren, Einflussfaktoren und Auffälligkeitsgrenzen evidenz-basiert ermittelt (Evidence Based Medicine), die die Bewertung der Messergebnisse (www.bqs-outcome.de und www.bqs-qualitaetsreport.de) ermöglichen.

 

Die für die Auswertung der Qualitätsindikatoren benötigten Daten werden in den Krankenhäusern von QS-Software-Produkten erfasst, welche den Anforderungen der BQS-Spezifikation für QS-Dokumentationssoftware genügen. Einerseits werden die Datensätze und das Datenexportformat vorgegeben, andererseits sind umfangreiche Plausibilitätsprüfungen bereits in den Krankenhäusern durchzuführen. Das Datenexportformat beinhaltet sämtliche Felder, welche für das Auswertungskonzept benötigt werden.

 

Die derzeit ca. 330 Qualitätsindikatoren und die damit verbundenen Auswertungskonzepte werden kontinuierlich weiterentwickelt. Um dies zu ermöglichen, werden die BQS-Qualitätsindikatoren eines Verfahrensjahres auf etwa 2.000 Seiten dokumentiert. So wird beispielsweise schriftlich festgehalten warum ein Qualitätsindikator ausgewählt wurde und welche Literaturquellen die Evidenzbasis für den Indikator bilden.

 

Um die kontinuierliche Weiterentwicklung der BQS-Qualitätsindikatoren technisch zu unterstützen, analysiert OFFIS für die BQS die aktuellen Prozesse und konzipiert als Grundlage für eine spätere Systementwicklung ein Metamodell für ein Qualitätsindikatoren-Management-System. Dieses Qualitätsindikatoren-Management-System soll die Mitarbeiter der BQS zukünftig dabei unterstützen, sicher und schnell Leistungsbereiche, Qualitätsindikatoren und Kennzahlen neu entwickeln bzw. überarbeiten sowie anschließend veröffentlichen zu können.

 

Aktuell wird im Auftrag der BQS das entwickelte Konzept umgesetzt.