Fifelski, Conrad and Peters, Miriam and Daxberger, Sabine and Wirth, Lena-Marie and Kowalski, Christian and Hein, Andreas and Hülsken-Giesler, Manfred
Zukunft der Pflege Tagungsband der 2. Clusterkonferenz
Die Mobilisierung Pflegebedürftiger bringt Belastungen mit sich, die körperliche Schädigungen bei den Pflegenden verursachen können (Jäger et al., 2014). Pflegehilfsmittel, wie Lifterund Pflegebetten, zielen darauf ab, körperliche Belastungen zu minimieren. Hilfsmittel dieser Art sind im Normalfall für ausgewählte Anwendungszwecke vorgesehen. Für komplexe Pflegesituationen sind oft mehrere unterschiedliche Hilfsmittel zu kombinieren, was wirtschaftlich fraglich ist, den Pflegekräften ein sicheres Handling mit unterschiedlich funktionierenden Geräten abverlangt und letztlich dazu führen kann, dass die zur Verfügung stehende technische Infrastruktur nicht genutzt wird. Im Pflegelabor der Universität Oldenburg wird auf Grundlage des BMBF geförderten Projektes ITAGAP ein alternativer Ansatz gewählt: ein multifunktionaler Roboterarm, der an einem Pflegebett befestigt wird, leistet Unterstützung in verschiedenen Pflegesituationen. Er unterstützt die von einer Pflegeperson koordinierte Lagerung von Klient(inn)en im Bett, die Mobilisation und den Transfer vom Bett in den Stuhl und ist in der Lage, Gegenstände für die Klient(inn)en oder die Pflegepersonen anzureichen oder zu halten. Mit diesem Ansatz soll eine körperliche Entlastung von Pflegenden erreicht und die Unabhängigkeit von bettlägerigen Klient(inn)en unterstützt werden. Die Technologieentwicklung erfolgt mit pflegewissenschaftlicher Begleitung und in Zusammenarbeit mit der Pflegepraxis. Erste Testläufe mit Auszubilden den in der Pflege demonstrieren die Multi-funktionalität des Systems, belegen die Machbarkeit und geben Anlass, diesen innovativen Ansatz weiter zu verfolgen.