Im Zukunftsprojekt Industrie 4.0 bietet sich heute die Chance, über eine intelligente Steuerung und Vernetzung die Flexibilität, die Energie- und die Ressourceneffizienz von Produktionsprozessen auf eine neue Stufe zu heben. Elektronik und Sensorik, die zu den Stärken gerade auch kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland zählen, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Für eine flexible und leistungsfähige Datenerfassung müssen Sensoren möglichst kompakt in Werkstücke und Anlagen integriert werden. Für die akustische Zustandsüberwachung in Produktionssystemen und bei der Qualitätssicherung von Produkten ist die Entwicklung solch leistungsfähiger Elektronik und Sensorik essenziell.
Mit ACME 4.0 wird eine offene Sensorplattform geschaffen, deren Sensoren ihr näheres Umfeld wahrnehmen können. Darüber hinaus können sie zu einem größeren Netzwerk verbunden werden. So entsteht eine Basis für neuartige Systeme, die sich selbst und ihre Umwelt intelligent überwachen und die Zuverlässigkeit sowie Sicherheit von Anlagen deutlich erhöhen.
Im Vorhaben soll ein selbstadaptierbares Sensorsystem entwickelt werden, das Industrie-4.0- Produktionssysteme in Echtzeit überwacht. Im Vergleich zu derzeitigen Körperschall-Messsystemen basiert das zu entwickelnde System auf akustischen Messungen mit Luftschall und kann somit Komponenten und Umgebung überwachen. Sensoren, Prozessoren und eine Signalübertragung mit autarker Energieversorgungseinheit werden in ein effizientes System integriert. Im Gegensatz zu derzeitigen Speziallösungen ist eine variable, anwendungsspezifische Verwendung zur Adressierung von vielschichtigen Problemstellungen geplant. Im Vorhaben soll eine Entwicklungsumgebung für zwei Anwendungsbereiche demonstriert werden. Zum einen werden bei Infineon Technologies Mikrorisse in Mikrochips erkannt, zum anderen sorgen selbstlernende, akustische Überwachungssysteme von Steuerungs- und Antriebsmaschinen bei Bosch Rexroth für eine zuverlässigere Produktion.
Mark Kettner and Frank Oppenheimer; 003 / 2019
FKZ: 16ES0467K