Im deutschen Gesundheitssystem werden immer höhere Anforderungen an die verarbeitenden IT-Infrastrukturen gestellt, die eine kontinuierliche Neuausrichtung und Weiterentwicklung dieser Systeme erfordern. Dies umfasst nicht nur die steigende Menge und Komplexität der Gesundheitsdaten, sondern auch neue Anforderungen in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit. Das Labor DAVE (Data Vault Environment) modelliert, simuliert sowie implementiert bis zu einem gewissen Grad ein solches hochsicheres IT-System und orientiert sich an den heutigen hohen Datensicherheitsstandards. DAVE ermöglicht die projektbezogene Erforschung und Erprobung neuer Technologien im Bereich der (sektorübergreifenden) Verarbeitung sensibler Gesundheitsdaten.
In DAVE wird insbesondere die für das Gesundheitssystem wichtige Datentreuhandstelle erprobt. Die Datentreuhandstelle nimmt die Daten von verschiedenen Erzeuger*innen (beispielsweise Patient*innen oder Betreuer*innen von Patient*innen) an und gibt diese an Einrichtungen des Gesundheitswesens (zum Beispiel Krankenkassen oder Abrechnungsdienstleister) weiter. Die Empfänger*innen der Daten können hier nur auf den für sie relevanten Teil der Daten zugreifen und ein Zusammenführen der Teildatensätze der Empfänger*innen wird durch geeignete Methoden erschwert. Gleichzeitig hat die Datentreuhandstelle keinen Zugriff auf die von ihr verarbeiteten und weitergeleiteten Daten.