Neue Impulse für die Energiewende – zukunft.niedersachsen fördert EFZN-Programm mit 58,2 Millionen Euro Forschung für eine klimaneutrale Zukunft: Die Transformation unseres Energiesystems hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie braucht gute Ideen und Innovationen aus der Wissenschaft, um immer effizienter zu werden und eine verlässliche Versorgung sicherzustellen. Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) bündelt für dieses Ziel unterschiedliche Forschung im ganzen Land. zukunft.niedersachsen unterstützt ein neues Forschungsprogramm des EFZN mit 58,2 Millionen Euro.

14.10.2024F+E Bereich
Übergabe des Förderbescheids

Übergabe des Förderbescheids durch Wissenschaftsminister Falko Mohrs an den EFZN-Vorstandssprecher Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff (links) – Foto: Axel Herzig

Sprecherinnen und Sprecher des Forschungsprogramms TEN.efzn und Mitglieder des EFZN-Aufsichtsrats

Sprecherinnen und Sprecher des Forschungsprogramms TEN.efzn und Mitglieder des EFZN-Aufsichtsrats (v.l.n.r.): Dr. Wolfgang Dietze (EFZN), Prof. Dr. Leonhard Ganzer (TU Clausthal), Dr.-Ing. Sylvia Schattauer (TU Clausthal), Prof. Dr.-Ing. Thomas Turek (TU Clausthal), Prof. Dr. Insa Neuweiler (Leibniz Universität Hannover), Prof. Dr.-Ing. Torsten Schlurmann (Leibniz Universität Hannover), Prof. Dr. Mehtap Özaslan (Universität Hamburg), Prof. Dr. Berthold Vogel (SOFI Göttingen), Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff (EFZN/OFFIS/Universität Oldenburg), Dr.-Ing. Wilhelm Tegethoff (TU Braunschweig), Wissenschaftsminister Falko Mohrs, Prof. Dr.-Ing. Manfred Krafczyk, Prof. Dr. Julia Gillen (Leibniz Universität Hannover), Prof. Dr. Ralph Bruder (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Prof. Dr. Kerstin Avila (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg/ForWind), Prof. Dr.-Ing. Stefan Holler (HAWK), Prof. Dr.-Ing, Astrid Nieße (OFFIS/Universität Oldenburg)

Mehr als 180 Forschende an 15 niedersächsischen Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie weitere Partner aus anderen Bundesländern werden in den kommenden fünf Jahren im Programm „Transformation des EnergiesystemsNiedersachsen“ (TEN.efzn) an Lösungen für das Energiesystem der Zukunft forschen. Gebündelt werden die Projekte über das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN), ein gemeinsames wissenschaftliches Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg.

Gegliedert in sechs eng miteinander verzahnte Forschungsplattformen vereint das Programm die wesentlichen Stärken der niedersächsischen Energieforschung und erschließt darüber hinaus neue innovative Forschungsfelder. Ein Alleinstellungsmerkmal ist dabei, dass die technisch-naturwissenschaftliche Energieforschung mit der sozialwissenschaftlichen Transformationsforschung verschränkt wird und somit eine breite Perspektive für die praktische Umsetzung entsteht. Das Ziel des Programms ist eine strategische Weiterentwicklung und Neuprofilierung der niedersächsischen Energieforschung bis 2030.

TEN.efzn wird mit rund 58,2 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen gefördert, dem gemeinsamen Wissenschaftsförderprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung.

Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs betonte den anwendungsorientierten Ansatz des Vorhabens: „Das Forschungsprogramm TEN.efzn wird die Energiewende in unserem Land erheblich nach vorne bringen. Insbesondere der fächer- und standortübergreifende Ansatz nimmt den gesamten Prozess auf dem Weg zur grünen Energie in den Blick. Die Ergebnisse der Forscherinnen und Forscher werden dazu beitragen, in Zukunft noch effizientere Anlagen zu gestalten und eine stabile Versorgung für Haushalte und Industrien zu sichern – auch wenn gerade kein Wind weht und die Sonne nicht scheint.“

Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und OFFIS), Sprecher des EFZN-Vorstandes und Sprecher des Konsortiums des Forschungsprogramms, blickt optimistisch in die Zukunft: „Mit dem Vorhaben entwickeln wir die gesamtniedersächsische Energieforschung strategisch sowie international sichtbar weiter. Ein originär niedersächsisches Forschungsprofil trifft auf langfristig tragfähige und vernetzte Strukturen, die den Energieforschungs-, Ausbildungs- und Innovationsstandort Niedersachsen zukunftsfähig aufstellen.“

Prof. Dr. Berthold Vogel (Soziologisches Forschungsinstitut an der Georg-August-Universität Göttingen, SOFI), als für die gesellschaftswissenschaftliche Energieforschung zuständiges Mitglied des EFZN-Vorstandes und Mitglied des Projekt-Konsortiums, hob den besonderen sozio-technischen Forschungsansatz des EFZN hervor: „Der Blick in die aktuellen politischen und medialen Debatten zeigt, dass die zentralen Herausforderungen der Energiewende keinesfalls nur im technischen, sondern gerade im gesellschaftlichen Bereich liegen. Die Energiewende ist eine soziale Frage. Das Forschungsprogramm wird für diese Frage entscheidende Lösungsvorschläge entwickeln.“

Sechs Säulen tragen das TEN.efzn

Die sechs spezialisierten Forschungsplattformen werden die verschiedenen Dimensionen der Energiewende sowohl aus technisch-naturwissenschaftlicher als auch aus gesellschaftlicher Perspektive adressieren:

Im Reallabor 70 GW Offshore Wind wird der geplante Ausbau der Windenergie in der deutschen Nordsee ganzheitlich untersucht, um Strategien für einen nachhaltigen Ausbau der Offshore-Windenergie zu entwickeln.

Das Landesgraduiertenkolleg Wasserstoff und Wasserstoffderivat Ammoniak widmet sich der Erforschung von Ammoniak als potenziellem Energieträger der Zukunft, während die ForschungsplattformVertrauenswürdige Digitalisierung sicherheitskritischer Energiesysteme untersucht, wie das Vertrauen der Endverbraucher in ein zunehmend digitales und automatisiertes Energiesystem gestärkt werden kann.

Die ForschungsplattformGeoenergiesysteme demonstriert die Nutzung unterirdischer Georeservoire für die nachhaltige Energieversorgung, und die ForschungsplattformWärme konzentriert sich auf die Entwicklung innovativer Wärmepumpentechnologien für Gebäude und industrielle Anwendungen. Parallel dazu untersucht die ForschungsplattformSoziale Dynamiken der Energietransformation die gesellschaftlichen Herausforderungen der Energiewende und entwickelt Ansätze für eine gesellschaftlich getragene Transformation.

Diese Forschungsplattformen sind über ein neuartiges Transfersystem miteinander verbunden, das den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft fördert und die praxisnahe Umsetzung der Forschungsergebnisse, die Ausbildung von Fachkräften sowie die Entwicklung von Innovationen und Start-ups unterstützt.

Die mit dem Forschungsprogramm einhergehenden großen Chancen für die niedersächsische Energieforschung insgesamt brachte auch der Vorsitzende des EFZN-Aufsichtsrates Prof. Dr.-Ing. Manfred Krafczyk (TU Braunschweig) zum Ausdruck: „Jetzt gilt es, die ambitionierten Forschungsziele des Programms zum Wohle der gesamten niedersächsischen Energieforschung zu erarbeiten, über die Dauer der Förderung hinaus nachhaltig zu verankern und die drängenden Sachthemen beständig weiter zu entwickeln.“

Über das EFZN

Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) ist ein gemeinsames wissenschaftliches Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg. Als zentrale niedersächsische Forschungs-, Vernetzungs- und Kommunikationsplattform bündelt es die Energieforschungskompetenzen der Universitätsstandorte aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und führt die Akteure der Transformation des Energiesystems aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zusammen.

Mehr erfahren: www.efzn.de

Über zukunft.niedersachsen

zukunft.niedersachsen (ehemals „Niedersächsisches Vorab“) ist ein Wissenschaftsprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung. Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsanspruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Zudem kamen 2023 einmalig 576,3 Millionen Euro Sonderdividende aus dem Börsengang der Porsche AG hinzu. Auch dieser Betrag wird in den nächsten Jahren für das Programm zukunft.niedersachsen eingesetzt. 2023 flossen so insgesamt 510,5 Millionen Euro in Niedersachsens Forschung und Wissenschaft. Eines der geförderten Projekte ist das neue Zukunftslabor Circular Economy am ZDIN – Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen. Weitere Informationen zu „zukunft.niedersachsen“ befinden sich auf www.zukunft.niedersachsen.de.

Am Forschungsprogramm TEN.efzn beteiligte Institutionen

  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt:
    Institut für Technische Thermodynamik – DLR TT,
    Institut für Vernetzte Energiesysteme – DLR VE
  • Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES)
  • Georg-August-Universität Göttingen
  • Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
  • Helmholtz-Zentrum Hereon
  • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK)
  • Institut für Solarenergieforschung GmbH Hameln (ISFH)
  • LIAG-Institut für Angewandte Geophysik
  • OFFIS – Institut für Informatik
  • Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
  • Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) e. V. an der Georg-August-Universität Göttingen
  • Steinbeis-Innovationszentrum energieplus (SIZ)
  • Technische Universität Braunschweig
  • Technische Universität Clausthal
  • Universität Vechta