Die Tool Suite ORINOCO entstand maßgeblich in den EU Projekten PEOPLE, EURIPIDES und POET. Um die Fähigkeiten weiter zu erweitern, wurde bereits das OFFIS Typ A Projekt LP-System durchgeführt. Um die Entscheidungen der Aufteilung der Funktionsimplementierung auf Hard- und Software bereits auf abstrakter Ebene durchzuführen, wurde ein Projektantrag für das Typ A Projekt "LP-Software" gestellt, welches die Grundlagen der Verlustleistung von Software auf eingebetteten Prozessoren erforschen soll.

Bisherige Anstrengungen der Gruppe haben sich auf datendominierte Schaltungen konzentriert. Ziel des hier beantragten Vorhabens ist die Erarbeitung theoretischer Grundlagen zur Erweiterung der bisherigen Methodik auf Schaltungen mit signifikantem Kontrollflußanteil. Insbesondere sind Modelle für den Controller zu entwickeln, sowie Einflüsse bedingter Anweisungen zu modellieren. Die entstehenden Modelle sollen anschließend in eine bestehende Werkzeugumgebung integriert werden. Aufgrund der Modularität und den von der Werkzeugumgebung zur Verfügung gestellten Dienstfunktionen, wird der Implementierungsaufwand im Vergleich zum experimentellen Aufwand der Modellerstellung und Validierung zurücktreten. Das soeben definierte Ziel läßt sich folgendermaßen untergliedern:

 

Funktionalitätsmodell des Controllers

Basierend auf der Verhaltensbeschreibung des Systems und den Randbedingungen muß ein Funktionalitätsmodell des Controllers entwickelt werden. Dieses Modell dient im wesentlichen als Ausgangspunkt für Verlusleistungs- und Flächenmodelle. Zu entscheiden ist hier über den Abstraktionsgrad und der damit verbundenen Komplexität der Aufgabe.

Verlustleistungsmodell des Controllers

Ausgehend vom Funktionalitätsmodell gilt es, ein Modell für die im Controller entstehende Verlustleistung zu gewinnen. Wiederum sind Komplexität und Genauigkeit abzuwägen. Ein einfaches Flächenmodell ist ebenso notwendig, damit Synthese-Constraints berücksichtigt werden können.

Auswirkung bedingter Ausführung

Während die bisherigen Arbeiten der Gruppe eine gute Abschätzung der Verlustleistung rein sequentieller oder iterativer Algorithmen erlaubt, werden Abweichungen, die aufgrund bedingter Anweisungen entstehen, vernachläßigt. Aufgrund flexibler Protokolle besitzen aber moderne datenverarbeitende Systeme immer häufiger unterschiedliche Betriebsmodi (Bsp: MPEG). Daraus erwächst die Notwendigkeit, auch den Einfluß von bedingt ausgeführten Anweisungen zu berücksichtigen. Aufgrund des pro- filing-basierten Gesamtansatzes stehen für diese Aufgabe Informationen über den Kontrollfluß zur Verfügung.