Biomaterialbanken (BMB) erlangen wachsende Bedeutung und stellen ein wichtiges Instrument hinsichtlich der patienten- und krankheitsorientierten klinischen Forschung dar. 
Als Biomaterialbank (BMB) bezeichnet man eine Einrichtung, die Proben menschlicher Körpersubstanzen (Zellen, Gewebe, Blut, ganze Organe o.ä.) sammelt und/oder aufarbeitet, diese durch personen- und krankheitsbezogene Daten ergänzt, Proben und Daten systematisch ablegt, dokumentiert und in geeigneter Form zur Forschung bereitstellt. 
Große Mengen an Patientenproben sollen helfen, den Zusammenhang komplexer Erkrankungen auf prädispositionierende Faktoren abzubilden, um deren Zusammenspiel aufzuklären, sowie bestimmte Patienteneigenschaften zu identifizieren, die auf eine besonders gute oder schlechte Prognose hindeuten oder das Ansprechen auf eine bestimmte Therapie voraussagen können. Dazu ist die Vorhaltung einer repräsentativen Menge an Proben verschiedener Probanden erforderlich, die die Bevölkerung möglichst weit abdeckt, um einzelne klinische Faktoren auszuklammern. Sollen Krankheitsverläufe zudem möglichst lang über die Zeit hinweg untersucht werden, ist es von Vorteil, große BMB auch über die Zeit vorzuhalten, um auch nach Jahren noch auf Basis neuer Erkenntnisse neue Fragestellungen an dem Biomaterial untersuchen zu können.
Im Kontext einer Forschungskooperation mit der durch eine Förderung des Landes NRW an der Ruhr Universität Bochum (RUB) entstandenen Europäischen Proteinforschungsinitiative P.U.R.E. (Protein Research Unit Ruhr within Europe) erarbeitet OFFIS ein Konzept zum Aufbau und Betrieb einer IT-Systeminfrastruktur für Biomaterialbanken, die den bestehenden Datenschutzanforderungen gemäß des Datenschutzkonzepts des TMF (Telematikplattform für medizinische Forschungsnetze e.V.) genügt. Im Rahmen der Kooperation werden durch OFFIS sowohl Kommunikations- als auch Informationssystem-Infrastrukturen unter Berücksichtigung der bestehenden Sicherheitsanforderungen konzipiert.

In dem Projekt geht es um die Erstellung eines Konzeptes zur Etablierung einer IT-Infrastruktur zur TMF- konformen Haltung von Datenbeständen im Kontext von Biomaterialbanken und um die Etablierung einer demonstrativen Hardware- und Softwareumgebung zur Umsetzung dieses Konzeptes.

.NET, C#, WCF, WPF, SSL, SQL Server, Windows Server