„E²SOL – Energieeffiziente Stadt Oldenburg“ ist der Beitrag der Stadt Oldenburg im Wettbewerb „Energieeffiziente Stadt“, der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschrieben wurde. Diese Forschungsinitiative setzt einen Meilenstein, der die Stadt Oldenburg als „Stadt der Wissenschaft 2009“ nachhaltig mobilisieren und zu weiteren Forschungsinitiativen leiten soll. Neben fünfzehn anderen Städten ist dieser Beitrag für die zwölfmonatige geförderte Konzeptphase aus 72 Bewerbungen ausgewählt worden. Für die anschließende Projektphase werden aus den fünfzehn Städten drei bis fünf Städte für eine weitere Förderung von drei bis fünf Jahren ausgewählt. Die Kooperationspartner der Stadt Oldenburg sind neben OFFIS die EWE, RIS Energie, das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik und die Universität Oldenburg.
In der Konzeptphase, die seit dem 01.04.2009 läuft, wird ein Energiemodell für die Stadt Oldenburg auf Basis der Software „TIMES“ erstellt. Außerdem werden Bilanzierungs-, Simulations- und Optimierungswerkzeuge entwickelt und getestet. Später in der Projektphase wird damit eine Energie- und Emissionsbilanzierung in den Sektoren Mobilität, Wohnen, Arbeiten und Dienstleistungen entwickelt. Um die Energieeffizienz der Stadt zu steigern und CO2-Emissionen zu verringern, wird ein neues Konzept des „Energieverbrauches“ entwickelt: Zentrale Idee ist die Einbindung des Bürgers in das gesamte Energiesystem. Der Bürger wird zum Herzstück als bewusster Verbraucher, als Teil eines neuen Mobilitätsmanagements oder auch als Produzent von Strom- und Wärme. Er wird zum „Prosument“, der durch Visualisierung der Folgen individuellen Handelns sensibel für das Thema Energie wird.
Das Energiemodell kann in der Projektphase jährlich weiterentwickelt werden und als Planungs- und Entscheidungsgrundlage genutzt werden. Mit dem Modell lässt sich auch die Effizienz von vergangenen Maßnahmen überprüfen und kann zur Analyse des Energieverbrauchs existierender Dienstleistungsprodukte und -prozesse eingesetzt werden. Die entwickelten Konzepte für Mobilität und Strom-/Wärmeversorgung können als Grundlage für Entscheidungen der kommunalen Stadt- und Verkehrsplanung und der Energieversorgungsunternehmen dienen. Eine spätere Nutzung in anderen Städten ist ebenfalls denkbar.