Postpartale Depression (PPD) ist ein gesellschaftsrelevanter Anwendungsfall: Etwa jede zehnte Frau ist von PPD betroffen. Emotionale Unterstützung durch Partner:in, Familie, Freunde, oder Fachkräfte hilft, eine Postpartale Depression zu erkennen und zu behandeln. Hier versprechen moderne Technologien beispielsweise Messenger-Apps, dass sie soziale und emotionale Verbundenheit auch über Distanz ermöglichen. Im Kontext PPD können sie dieses Versprechen jedoch noch nicht halten: Scham, Stigmatisierung und der stressige neue Alltag mit Kind machen den Zugang zur Zielgruppe bei PPD besonders herausfordernd. Es bedarf daher eines innovativen, verantwortungsbewusst gestalteten Technologiedesigns, das Stigma, sozialen Druck, und zusätzlichen Stress vermeidet, um sich nahtlos in den Alltag junger Familien zu integrieren.
Im Projekt NEST entwickelt OFFIS gemeinsam mit dem Fachbereich Frühe Hilfen/Prävention der Stadt Oldenburg innovative sozio-technische Designs zur Prävention und rechtzeitigen Erkennung von Postpartaler Depression (PPD). NEST ist einer von 300 DATIPilot Innovationssprints.
NEST entwickelt soziotechnische Designs für multimodale, implizite und alltagsdurchdringende Mensch-Technik-Interaktion zu entwickeln und zu erproben. Im Fokus stehen insbesondere displaylose Technologien, die sich nahtlos in den neuen Alltag mit Kind einfügen. Die Vision ist, dass das in NEST entwickelte Interaktionsdesign soziale Verbundenheit schafft, über PPD aufklärt und niedrigschwellig in städtische Unterstützungsangebote eingebettet ist.