Landwirtschaftliche Bereiche, vor allem Baumschulen, stehen vor entscheidenden Veränderungen. Aufgrund von wachsenden Wasserdefiziten oder saisonalen Wasserüberflüssen müssen Bewässerungs- und Drainagesysteme angepasst werden. In einigen Regionen resultieren diese Einschränkungen sogar bereits in Wasserentnahme-verboten[1].
Parallel dazu steht das traditionelle Herzstück vieler Pflanzensubstrate, der Torf, unter kritischem Blick. Seine Beliebtheit bei Gärtnern und Baumschulisten rührt von seiner Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit her. Aber aufgrund des Klimaimpaktes des Torfabbaus, bei dem gespeicherter Kohlenstoff in Form von CO2 in die Atmosphäre freigesetzt wird, zwingt uns, nach Alternativen zu suchen. Alternativen wie das Holzfaser-Substrat bieten eigene Herausforderungen, insbesondere bei der Wasserrückhaltung, was die Bewässerungspraktiken weiter kompliziert.
Darüber hinaus verstärkt der Mangel an qualifizierten Fachkräften den Druck. Die zusätzliche Arbeit, die durch diese Herausforderungen entsteht, muss auf weniger Schultern verteilt werden.
[1] https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Wegen-Trockenheit-Diese-Landkreise-schraenken-Wassernutzung-ein,trockenheit548.html (abgerufen am 29.09.2023)
Die Projektvision ist es, eine intuitive KI-Lösung zu schaffen, die Betrieben nicht nur erlaubt, ihre Bewässerung effizient an die Torfersatz-Substrate anzupassen, sondern diese auch vollautomatisch zu regeln. Zusätzlich soll die Interaktion mit solch komplexen System vollständig neu gedacht werden. Ziel ist eine Interaktionsform zu erforschen, die es Gärtnern erlaubt eher intuitiv mit einem digitalen Kollegen zu sprechen als komplizierte Eingaben an Bildschirmen zu tätigen. FloraGPT soll beispielsweise maßgeschneiderte Ratschläge und Anleitungen bereitstellen, da Torfersatz besondere Bewässerungsbedürfnisse hat. Zusätzlich soll das System eine schriftliche Dokumentation und Anpassung von Bewässerungsparametern über einen digitalen Sprachassistenten direkt auf dem Feld ermöglichen. Die KI wird diese mündlichen Informationen aufbereiten, sodass sie zu einem späteren Zeitpunkt als Analysen eingesetzt werden können. Dies soll die Gärtner beispielsweise dabei unterstützen, den Umgang mit den Torfersatz-Produkten effizient zu gestalten.
Das endgültige Bestreben ist ein durchdachtes Know-How- und Wassermanagement, das durch alle Wachstumsphasen hinweg optimiert ist. Ein zentrales Element unserer Strategie ist die Einführung einer nutzerfreundlichen Schnittstelle, die durch generative KI unterstützt wird. Mit FloraGPT, inspiriert von ChatGPT[1], gelingt eine intuitive Interaktion mittels künstlicher Intelligenz. So können Nutzer ihre komplexen Anliegen in verständlicher Sprache formulieren (Per Text- oder Spracheingabe) und bekommen daraufhin klare Antworten. Dies gestaltet die Nutzung wesentlich einfacher.
[1] ChatGPT ist ein Modell der OpenAI GPT (Generative Pre-trained Transformer) Serie. Es wurde darauf trainiert, menschliche Sprache zu verstehen und darauf zu antworten. Der Hauptzweck dieses Modells ist es, Fragen zu beantworten, Text zu generieren und Benutzern in einer Vielzahl von Sprachaufgaben zu helfen.