In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit ca. 15 Mio. € geförderten FuE-Großprojekt "OR.NET" beschäftigen sich insgesamt 57 Partner unter Leitung des Universitätsklinikums Heidelberg, der TU München und der RWTH Aachen mit der Entwicklung, Erprobung und Normung von Konzepten für eine herstellerübergreifende dynamische Vernetzung von computergesteuerten Medizingeräten im OP untereinander und der Interaktion dieser Geräte mit medizinisch zugelassener Software.
Während im Bereich der Unterhaltungselektronik ein problemloses Zusammenspiel von Komponenten wie MP3-Playern, Smartphones, Kameras, Monitoren und Druckern verschiedenster Hersteller längst Alltag ist, sind die medizintechnischen Geräte im OP heute nach wie vor monolithische Gesamtsysteme einzelner Hersteller mit eingeschränkter Modularität und Austauschbarkeit. Ein wesentlicher Grund dafür sind die Regelungen für die Prüfung und Zulassung von Medizinprodukten sowie die damit in Zusammenhang stehende Problematik des Risikomanagements vernetzter Medizinprodukte. Hier will das Projekt OR.NET auf der Basis serviceorientierter Architekturen neue Konzepte für eine sichere Vernetzung von Medizintechnik- Komponenten verschiedener Hersteller untereinander und mit der IT-Infrastruktur außerhalb des Operationssaals schaffen.
Der OFFIS-FuE-Bereich Gesundheit beschäftigt sich im Projekt OR.NET primär mit der Frage der Anbindung der bildgebenden Systeme (Röntgen- und Ultraschallgeräte, Computer- und Kernspintomographen, Bildarchive, Befundungs- und OP-Planungssysteme), welche auf der Basis des DICOM-Standards miteinander vernetzt sind, an die serviceorientierte OR.NET- Middleware im OP. Darüber hinaus ist OFFIS in Zusammenarbeit mit DIN, DKE und IHE an der Überführung der Projektergebnisse in die Normung beteiligt.
Schlamelcher, Jan; Onken, Michael; Eichelberg, Marco; Hein, Andreas; Engineering in Medicine and Biology Society (EMBC), 2015 37th Annual International Conference of the IEEE; 2015
FKZ: 16KT1237