Der klinische Bedarf für mehr Sicherheit, Hygiene, Effizienz und Ergonomie ist bei zunehmender Technisierung des OPs ein stetiger Treiber für die OP-Vernetzung. Erst durch Standards wird jedoch die Kombination der großen Vielfalt an innovativen Medizingeräten und Komponenten ermöglicht.
Die Normenreihe ISO/IEEE 11073 „Service-oriented Device Connectivity (SDC)“ ermöglicht die Integration von Medizingeräten auf Basis moderner Web-Technologien. Diese Ergebnisse sind zu großen Teilen aus dem BMBF-geförderten Forschungsprojekt „OR.NET – Sichere dynamische Vernetzung in OP-Saal und Klinik“ hervorgegangen. Bislang modellieren aber verschiedene Hersteller die Netzwerkrepräsentation sehr ähnlicher Geräte noch unterschiedlich. Dies erschwert die Integration in ein System vernetzter Medizingeräte ebenso erheblich wie Test und Zulassung vernetzter Geräte.
Sowohl bei den Unternehmen als auch in der zuständigen IEEE 11073 Point of Care Devices Working Group wurde daher der Bedarf für ergänzende Normen identifiziert. So genannte „Device Specialisations“ definieren die Vernetzungsanforderungen an einen Gerätetyp, also Umfang, Struktur und Semantik der im Netzwerk angebotenen Daten und Services sowie das Verhalten des Gerätes zur Laufzeit. Darüber hinaus bieten „Module Specifications“ Teilmodelle, die jeweils eine Funktion modellieren und von mehreren Device Specialisations referenziert werden können.
Im Projekt PoCSpec sollen diese Normen für Geräte aus den Bereichen Hochfrequenzchirurgie und Endoskopie ausgearbeitet werden. Hierdurch wird ein höheres Niveau der Interoperabilität erreicht und die Austauschbarkeit von Medizingeräten unterschiedlicher Hersteller im laufenden Betrieb ermöglicht. Dies stärkt nachhaltig die hervorragende internationale Wettbewerbsposition Deutschlands für Medizingeräte.