Die Transformation unseres Energiesystems hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie braucht gute Ideen und Innovationen aus der Wissenschaft, um immer effizienter zu werden und eine verlässliche Versorgung sicherzustellen. Mehr als 180 Forschende an 15 niedersächsischen Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie weitere Partner aus anderen Bundesländern forschen dazu im Programm „Transformation des Energiesystems Niedersachsen“ (TEN.efzn) an Lösungen für das Energiesystem der Zukunft. Gebündelt werden die Aktivitäten über das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN), ein gemeinsames wissenschaftliches Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg.
Gegliedert in sechs eng miteinander verzahnte Forschungsplattformen vereint TEN.efzn die wesentlichen Stärken der niedersächsischen Energieforschung und erschließt darüber hinaus neue innovative Forschungsfelder. Ein Alleinstellungsmerkmal ist dabei, dass die technisch-naturwissenschaftliche Energieforschung mit der sozialwissenschaftlichen Transformationsforschung verschränkt wird und somit eine breite Perspektive für die praktische Umsetzung entsteht. Das Ziel des Programms ist eine strategische Weiterentwicklung und Neuprofilierung der niedersächsischen Energieforschung bis 2030.
Das OFFIS übernimmt im Rahmen des Gesamtvorhabens die Koordination der Forschungsplattform Vertrauenswürdige Digitalisierung sicherheitskritischer Energiesysteme. In dieser wird gemeinsam mit dem DLR-VE, der Universitäten aus Oldenburg, Hannover, Braunschweig und Clausthal sowie dem Soziologischen Forschungsinstitut an der Universität Göttingen untersucht, wie das Vertrauen von Endverbraucher*innen in ein immer stärker dezentralisiertes, automatisiertes und zunehmend von digitalen Prozessen gesteuertes Energiesystem gewahrt und gestärkt werden kann. Dafür wird ein Vertrauensmodell entwickelt, das technische und soziologische Perspektiven vereint und als theoretische Grundlage für den Aufbau vertrauenswürdiger Quartiersenergiesysteme genutzt werden soll. Dieses Vertrauensmodell wird dabei durch praktische Erprobung und Umsetzung in einem Reallabor kontinuierlich reflektiert und verbessert. Durch die gleichzeitige Berücksichtigung der individuellen Interaktion zwischen Menschen und Technologien sowie auch der gesellschaftlichen Einbettung von Technologie-Entwicklungen und -Anwendungen als kollektives Phänomen soll eine technische und soziale Grundlage für ein autonomes, hochskalierbares und resilientes Energiesystem entstehen.
TEN.efzn wird mit rund 58,2 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen gefördert, dem gemeinsamen Wissenschaftsförderprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung.