Die europäischen Ziele 2020+ und insbesondere 2050 sind nicht ohne radikale Veränderung des bestehenden Energiesystems erreichbar. Um einen zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes zu gewährleisten, müssen zukünftig auch dezentrale Erzeuger und Lasten in einer Art und Weise gesteuert werden, die die Vorhersagbarkeit des systemweit auf Übertragungsnetzebene gemessenen maximalen Leistungsungleichgewichts - d.h. der erwarteten Abweichung von Erzeugung und Verbrauch - deutlich erhöht. Daher könnte man den Echtzeitbetrieb zukünftiger Energiesysteme als Komposition einer "vertikalen Integration" von Kontrollmechanismen insbesondere auf Übertragungsnetzebene ansehen, die durch eine "horizontale Integration" von dezentralen Kontrollverfahren auf Verteilnetzebene ergänzt wird. Das ELECTRA-Konsortium hat sich daher zum Ziel gesetzt, vertikal und horizontal integrierte Kontrollmechanismen zu entwickeln und zu testen, die das Erreichen einer möglichst ausgeglichenen dynamische Leistungsbilanz ermöglichen sollen. Dadurch werden Netzbetreiber auch zukünftig in die Lage versetzt, ein Energiesystem mit einem hohen Anteil dezentraler Erzeugung zuverlässig zu betreiben.
Lüers, Bengt and Blank, Marita and Lehnhoff, Sebastian; Advances and New Trends in Environmental Informatics; 2016
Blair, SM and Burt, GM and Lof, A and Hänninen, S and Kedra, B and Kosmecki, M and Merino, J and Belloni, FR and Pala, D and Valov, M and others; 2017 CIGRE B5 Colloquium; 2017
GA: 609687