Der plötzliche Herztod verursacht allein in Deutschland jährlich ca. 80.000 bis 100.000 Todesfälle. Langzeit-EKG-Untersuchungen von Patienten, die an einem plötzlichen Herztod verstorben sind, haben gezeigt, dass ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern dabei die häufigsten auslösenden Arrhythmien darstellen.
Ein hohes Risiko des plötzlichen Herztodes besteht vor allem bei der Herzinsuffizienz mit hochgradiger Einschränkung der Auswurffraktion der linken Herzkammer. Es gibt jedoch klinische Situationen, in denen das Risiko eines plötzlichen Herztodes deutlich erhöht ist, die Defibrillator-Implantation aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht empfohlen wird. Hierzu zählen vor allem Szenarien, bei denen der Patient im Rahmen einer Kardiomyopathie, eines akuten Herzinfarktes oder einer akuten Myokarditis eine passagere Herzinsuffizienz erleidet, die sich aber dann im weiteren Verlauf unter pharmakologischer Therapie wieder erholen kann.
Im Rahmen des beantragten Projektes soll ein miniaturisierter am Körper tragbarer, automatischer, externer Defibrillator (MiniDefi) entwickelt werden. Dies stellt eine Behandlungsoption von Hochrisiko-Patienten dar, die andernfalls stationär überwacht werden müssten. Im Notfall können Patient und Ersthelfer direkt vor Ort telemedizinische aus dem anfahrenden Rettungswagen unterstützt werden. Neben der akuten Defibrillation bietet MiniDefi Funktionalität zur telemedizinischen Überwachung und Früherkennung lebensbedrohlicher Komplikationen, was zusätzlichen Schutz im häuslichen Umfeld sowie verbesserte Lebensqualität und ein erhöhtes Sicherheitsempfinden für die Patienten bietet.
M. Ahmad, J. Glitza, F. Müller-von-Aschwege, A. Hein and B. Cauchi; 0Oktober / 2020
Nils Reiss, Thomas Schmidt, Jan-Dirk Hoffmann, Steffen Kunzendorf, Georg Luegmair, Tobias Tröger, Christian Buj, Frerk Müller-von Aschwege; Studies in health technology and informatics; 06 / 2020