Motivation
Eine sichere Energieversorgung ist die Grundlage für eine moderne Gesellschaft, in der alle wichtigen Bereiche, wie Gesundheits- und Transportwesen, Produktion, Wirtschaft und Kommunikation, von energietechnischen Vorgängen abhängig sind. Die bisherige Grundlage für die Energieversorgung bildeten fossile Energieträger, die in Großkraftwerken in Nutzenergie umgewandelt und über zentral organisierte Netze verteilt wurden. Die Notwendigkeit, umweltschädigende Emissionen zu vermeiden und die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung ohne Abhängigkeit von begrenzten Rohstoffen zu schaffen, führt bereits heute zu einem starken Wachstum des Anteils erneuerbarer Energieträger und von hocheffizienten, dezentralen Erzeugungsanlagen (z.B. zur Kraft-Wärme-Kopplung). Es wird erwartet, dass die künftige Energieversorgung durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Erzeugungstechnologien getragen wird und eine umfassendere Steuerung der Netze notwendig wird, die die Verbrauchsseite mit einschließt (Smart Grids).
Durch die Liberalisierung der Energiemärkte drängen neue Anbieter in den Markt. Neben Industrieunternehmen können nun auch andere Unternehmen, Gewerbebetriebe, Wohnanlagen sowie private Haushalte selbst zu Energieerzeugern werden. Neben der Deckung des eigenen Bedarfs sind sie in der Lage, Strom und Wärme an andere Abnehmer zu liefern. Die traditionelle Marktstruktur mit wenigen Großerzeugern wird aufgebrochen und durch eine Vielzahl von Beziehungen zwischen Lieferanten, Händlern, Abnehmern und anderen Marktakteuren ersetzt. Dadurch ändern sich die Geschäftsprozesse und die Kommunikation der Marktteilnehmer untereinander, was durch entsprechende IT-Infrastrukturen und Systemen unterstützt werden muss.
Ziele
Aus technischer Sicht stellt der zunehmende Anteil erneuerbarer Energien und dezentraler Anlagen die Infrastruktur vor neue Herausforderungen. So müssen die natürlichen Fluktuationen, die durch Wind- und Solarstrom verursacht werden, nicht nur mit konventionellen Kraftwerken ausgeglichen werden, sondern ebenso durch Anpassungen auf der Verbrauchsseite. Dabei muss sichergestellt werden, dass der Konsument keine signifikanten Komforteinbußen erleidet. Technologien wie elektronische Zähler (Smart Metering), Gebäudeautomatisierung sowie Web-gestützte und mobile Anwendungen für das Smart Home können helfen, diese Ziele zu erreichen. Die Integration von Elektrofahrzeugen bietet weitere Möglichkeiten, durch eine Steuerung der Ladevorgänge inklusive Rückspeisung die Auswirkungen der fluktuierenden Einspeisung zu kompensieren.
Die Europäische Union sowie die Bundesregierung, unter anderem im Rahmen des Forschungsprogramms E-Energy, fördern eine Vielzahl von Projekten, die Informations- und Kommunikationstechnologien für die Energiesysteme der Zukunft verstärkt nutzbar machen werden. Die Möglichkeiten zur Kommunikation in zukünftigen sog. Smart Grids eröffnen neuartige Wege der Organisation und Koordination dezentral betriebener Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen. Der Workshop adressiert die von den beschriebenen Szenarien implizierten FuE-Fragen und Ansätze zu ihrer Lösung. Damit fügt sich der Workshop in das diesjährige Schwerpunktthema der GI-Jahrestagung ein und soll dazu beitragen, den FuE-orientierten Austausch der Beteiligten aus Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern.
Für diesen Workshop werden Beiträge gesucht, die IT-basierte Arbeiten zu einer sicheren, nachhaltigen und wirtschaftlichen Energieversorgung beleuchten. Dazu sind Arbeiten erwünscht, die insbesondere, aber nicht ausschließlich, folgende Themenbereiche abdecken:
Der Workshop richtet sich an Interessierte aus Informatik, Wirtschaftsinformatik und benachbarter Disziplinen, die Methoden aus ihren Fachgebieten für künftige Energiesysteme nutzbar machen wollen, sowie an Wissenschaftler und Praktiker aus der Energiewirtschaft, die am Einsatz solcher Methoden interessiert sind.
Termine
01.05.2011 Einreichung von Beiträgen
30.05.2011 Mitteilung über Annahme/Ablehnung
01.07.2011 Abgabe der fertigen Druckvorlagen
Einreichung von Beiträgen
Bitte reichen Sie Ihren Beitrag über das Konferenzsystem Easychair ein. Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein. Die Konferenzsprache ist deutsch.
Angenommene Beiträge werden im Workshop-Tagungsband der GI-Jahrestagung veröffentlicht. Beiträge sollten 15 Seiten nicht überschreiten und das LNI-Format einhalten www.gi-ev.de/service/publikationen/lni/. Die Veröffentlichung setzt die Teilnahme mind. eines Autors und die Präsentation des Beitrags auf dem Workshop voraus.
Auch Kurzbeiträge und Ideenpapiere, die innovative Ansätze beschreiben, sind gerne gesehen!
Teilnahme
Für die Teilnahme am Workshop ist eine Anmeldung zur INFORMATIK 2011 erforderlich. Weitere Informationen zur Hauptveranstaltung finden sich auf der INFORMATIK 2011-Webseite (http://www.informatik2011.de/).
Programm
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Workshop „IT für die Energiesysteme der Zukunft“
9:00-10:30 Uhr
Session 1 (gemeinsam mit Verlässliche Software für kritische Infrastrukturen)
10:30 -11:00 Uhr
Kaffeepause
11:00-12:30 Uhr Session 2
12.30 - 14:00 Uhr
Mittagspause
14:00-15:30 Uhr Session 3
Leitung des Workshops
Programmkomitee