Die größten Energiemengen werden in Deutschland über das Erdgasnetz transportiert. Erdgas ist der Energieträger mit der größten Durchdringung und hat von allen Primärenergieträgern die geringsten Treibhausgasemissionen. Verbunden mit den großen Aufnahmemöglichkeiten des Gasnetzes und der Flexibilität der Kraftwerke wird und muss die Gasversorgung eine tragende Säule der Energiewende sein – die sich daraus ergebenden Potentiale bedeuten umfangreiche Innovationen in einer bewegten Zeit.
Das Ausschöpfen dieser Innovationspotentiale geht für die Gasbranche mit wesentliche Änderungen ihres Umfeldes einher: Die beteiligten Akteure und ihre Konstellationen ändern sich, das Abnahmeverhalten verändert sich, (z.B. schrumpfender Wärmemarkt) und die politischen Rahmenbedingungen sind, nicht nur bedingt durch die Energiewende, im Fluss. Dieses bringt mit sich, dass neue Anwendungsfelder entstehen, der Informationstechnologien eine zunehmende Bedeutung zukommt, neue Förderarten entstehen, die Kraft-Wärme-Kopplung an Bedeutung gewinnt, unkonventionelle Gase eine immer wichtigere Rolles spielen, Anbieter auf bivalente Verbraucher treffen und die Kopplung mit anderen Infrastrukturen u.a. zur Bewältigung der fluktuierenden Einspeisung (Hybridnetze) immer wichtiger wird. Die Branche steht damit vor vielen neuen Herausforderungen. Zusätzlich bleiben die bisherigen Herausforderungen bestehen, wie z.B. in den jetzigen Technologien weitere Effizienzgewinne vom Primärenergieträger bis zur Energienutzung beim Endverbraucher zu erzielen.
Diese Herausforderungen wurden und werden von der Branche durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungs- (F&E) Anstrengungen auf unterschiedlichen Gebieten aufgegriffen.
Es ist auch künftig zu erwarten, dass diese dynamische Entwicklung anhält – wobei sich das Innovationsthema bei Technologien, Verfahren und Prozessen beschleunigen wird. Um diese komplexe Aufgabe zu beherrschen, wird im Rahmen dieses Vorhabens daher beabsichtigt, einen „F&E-Radar“ in Form einer Studie aufzubauen.
In erster Linie generiert der „F&E-Radar“ neues Wissen, darüber hinaus ermöglicht er es:
Der F&E-Radar unterstützt und stärkt somit die Akteure der Gasversorgung über die Wertschöpfungsstufen hinweg bei der Steigerung ihrer Innovationskraft und bietet ein erstes Instrument, die neuen Potentiale, die sich durch die Energiewende für die Branche ergeben, zu adressieren.
Christoph Mayer, Sebastian Rohjans, Marcus Stronzik, Jens Hüttenrauch, Gert Müller-Syring, Hans Rasmusson; energie | Wasser-praxis; 09 / 2015
Thomas Theisen, Sebastian Rohjans, Christoph Mayer; 29. Oldenburger Rohrleitungsforum; 02 / 2015
Christoph Mayer, Sebastian Rohjans, Marcus Stronzik, Jens Hüttenrauch, Gert Müller-Syring, Hans Rasmusson; 07 / 2015