Die technologischen Fortschritte der Halbleiterindustrie, bekannt als Moore`s Law, ermöglichenzunehmend höhere Integrationsdichten integrierter Schaltungen. Dieser Fortschritt ermöglicht es wiederum komplexere Systeme auf einem Chip unterzubringen. Im Gegensatz dazu können die Entwurfsmethoden für derartige Systeme mit diesem schnellen Fortschritt nicht Schritt halten. D.h. Systeme, die zwar technisch machbar wären, sind mit den aktuellen Entwurfsmethoden zunehmend schwieriger zu beherrschen. Dies führt zur sog. "design gap" (Entwurfslücke), dem Komplexitätsunterschied technisch machbarer und von Entwurfsmethoden beherrschbarer Systeme. Erschwerend kommt hinzu, dass die Lebenszyklen von Produkten, sowie time-to-market- Anforderungen die verfügbare Zeit für den Entwurf solcher Systeme weiter reduziert.
Speziell bei Systemen für den Automobilbereich, z.B. Motorsteuerungen, Multimediasysteme,Navigationssysteme, ABS, etc. erreichen heutige Entwurfsmethoden und Design Flows ihre Grenzen. Eine besondere Schwierigkeit bei diesen Systemen ist die starke Heterogenität. Systeme bestehen aus Komponenten unterschiedlicher Anwendungsdomänen, wie z.B. analoge und digitale Hardware in ASICs und Sensoren, sowie eingebettete Prozessoren und Software, die sich nur schwer als Gesamtsystem entwerfen lassen.
Neue Modellierungs- und Spezifikationssprachen, sowie neue Methoden versprechen die Entwurfslückezu überwinden. Verschiedene Ansätze, wie z.B. C/C++ basierte Systembeschreibungen, SystemC, UML, SDL und Matlab/Simulink werden im SPEAK-Projekt betrachtet.
Ziel des SPEAK-Projektes ist es, die neuen Sprachen und Methoden, sowie wie die verfügbarenDesign-Werkzeuge im Kontext industrieller Anwendungen zu evaluieren. Diese Evaluation wird mit industriellen Designs aus dem Automobilbereich durchgeführt, die vom Projektpartner Bosch zur Verfügung gestellt werden.