FIAT Familien-basierte telemedizinische vs. Institutionelle Anorexia nervosa Therapie

Motivation

Anorexia nervosa, umgangssprachlich als Magersucht bekannt, ist eine schwere psychosomatische Erkrankung, die vor allem Kinder und Jugendliche betrifft. Im Durchschnitt tritt die Krankheit erstmals im Alter von etwa 15 bis 16 Jahren auf. Die übliche Standardtherapie für schwer erkrankte Betroffene ist ein stationärer Klinikaufenthalt von drei bis sechs Monaten oder länger. Allerdings müssen die jungen Patientinnen und Patienten oft lange auf einen Therapieplatz warten. In Ländern wie den USA, Großbritannien oder Australien wird die Familien-basierte Therapie (FBT) als erfolgreiche, evidenzbasierte ambulante Alternative anerkannt. Bisher wurde diese jedoch noch nie direkt mit der stationären Therapie verglichen.

Ziele

Im Projekt „Familien-basierte telemedizinische vs. institutionelle Anorexia nervosa Therapie“ (FIAT) werden bundesweit an 20 Studienzentren insgesamt 100 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren telemedizinisch mittels der FBT behandelt. Diese Gruppe wird über einen Zeitraum von zwölf Monaten mit einer weiteren Gruppe von 100 Kindern und Jugendlichen verglichen, die in der gleichen Zeit die herkömmliche stationäre Therapie erhalten. Sollte sich die ambulante, telemedizinisch begleitete Therapie als ebenso wirksam wie die etablierte stationäre Behandlung erweisen, könnten sowohl die Betroffenen als auch das Gesundheitssystem davon profitieren: Die Jugendlichen müssten nicht ihre vertraute Umgebung verlassen und könnten weiterhin zur Schule gehen und soziale Kontakte pflegen, anstatt monatelang weit entfernt in einer Klinik zu sein. Darüber hinaus könnte die telemedizinische Therapie lange Wartezeiten auf einen stationären Therapieplatz verkürzen und gleichzeitig Kosten für das Gesundheitssystem senken.

Die Gruppe Datenmanagement und -analyse (DMA) des OFFIS Bereichs Gesundheit wird ihre langjährige Erfahrung in der datenschutzkonformen Zusammenführung und Aufbereitung von Studiendaten in das Projekt einbringen. Sie bereitet die Daten der 20 Studienzentren und 10 Krankenkassen für die Evaluation durch die Universität Bielefeld auf.

Personen

Projektleitung Intern

Projektleitung Extern

Christoph Correll, Verena Haas (Charité Berlin)

Wissenschaftliche Leitung

Partner
Charité Berlin
www.charite.de
Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 5 Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement
www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag5/index.html
Techniker Krankenkasse
www.tk.de
BARMER
www.barmer.de
AOK Baden-Württemberg
https://www.aok.de/pk/bw/
Mobil Krankenkasse
https://mobil-krankenkasse.de/
AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen
https://www.aok.de/pk/niedersachsen/
Sankt Joseph Krankenhaus – Klinik für seelische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter
https://www.josefwerke-berlin.de/einrichtungen/elisabeth-klinik
Universitätsklinikum Leipzig – Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters
https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/kinderpsychiatrie
Uniklinik Köln – Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
https://kinder-jugendpsychiatrie.uk-koeln.de/
Rheinhessen-Fachklinik Mainz- Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und psychosomatik
https://www.landeskrankenhaus.de/rheinhessen-fachklinik-mainz
Technische Universität Dresden, Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften & Zentrum für Essstörungen der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie
https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/psm

Laufzeit

Start: 01.07.2024
Ende: 30.06.2026

Website des Projekts

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