ViP-Gen Virtuelles Praktikum Gentechnik

Ziele

In Zusammenarbeit mit den biologischen Fakultäten der Universitäten Düsseldorf und Tübingen, dem Informatik-Fachbereich der Universität Oldenburg und einem kommerziellen Verlag und unter Beteiligung von vier Pilotanwendern, die zur Projektmitte eine Evaluation durchführen, soll im Projekt "Virtuelles Praktikum Gentechnik" (kurz "ViP-Gen") erstmals ein multimediales Lehr-/Lernsystem für die experimentelle Arbeit in der Gentechnik entstehen, das hochschulübergreifend abgestimmt und an individuelle Besonderheiten einzelner Hochschulen anpassbar ist. Ziel von ViP-Gen ist es, ein Softwaresystem zu entwickeln und langfristig bei Hochschulen einzuführen, das den Ausbildungsbereich Gentechnik umfassend und ganzheitlich multimedial unterstützt.

 

Ein wesentliche Aufgabe des Systems bleibt die Vermittlung experimenteller Grundlagen mit Hilfe eines virtuellen Labors. Grundlage für diesen Projektteil sind die Ergebnisse aus dem GenLab-Projekt. Es wird angestrebt, die Anzahl der virtuelle Simulationen zu erhöhen und mehr Variablen in der Versuchsdurchführung zuzulassen, um so ein breiteres Einsatzspektrum an verschiedenen Fakultäten zu erlauben. Abhängig von den lokalen Gegebenheiten soll weiterhin die Möglichkeit angeboten werden, Geräte verschiedener Hersteller für die Durchführung von Experimenten auszuwählen, so dass die Studierenden schon virtuell mit den Geräten üben können, die sie später in der beruflichen Praxis auch real bedienen sollen. Ebenso wird die Bedienungssprache wählbar sein, so dass das System international einsetzbar ist und dem internationalen Charakter der Gentechnik Rechnung trägt. Neben Deutsch wird in ViP-Gen Englisch als in der Biologie wichtigste Sprache implementiert werden.

 

Da jedoch die große Breite bei der Ausgestaltung gentechnischer Praktika es unmöglich macht, alle Versuche aller Hochschulen multimedial darzustellen wird zusätzlich eine Abstimmung von Lehrinhalten angestrebt. Die Inhalte bestehender Fachpraktika sollen hochschulübergreifend ermittelt, inhaltlich-didaktisch abgestimmt und in eine virtuelle Umgebung umgesetzt werden.

 

Eine der großen Herausforderungen der Zukunft in den biomedizinischen Wissenschaften besteht darin, die Datenfülle der Genomprojekte (DNA-Sequenzen, Proteomanalysen, Expressionsprofile etc.), die heute vorhanden sind und in Zukunft vervollständigt und online verfügbar sein werden, zur Aufklärung der Mechanismen komplexer biologischer Vorgänge sinnvoll zu nutzen. In einer weiteren Komponente wird das System daher dem Nutzer die Nutzung moderner Internetressourcen in Molekularbiologie und Genetik nahe bringen. Gerade hier bietet sich der Einsatz multimedialer Lernprogramme an, weil

Ausgangs- und Endpunkt der experimentellen Arbeit ohnehin am Computer stattfindet,

allein die Computersimulation kostengünstig die erforderliche, wesentlich höhere Flexibilität und Vielfalt bei der `Durchführung` der Experimente erlaubt, wenn eine selbständige Planung geübt werden soll,

interaktive Komponenten das Interesse und die Lernbereitschaft fördern, aber auch eine gute Erfolgskontrolle ermöglichen, und

die Entwicklung im Bereich Gentechnik und Bioinformatik so schnell vorangeht, dass der Einsatz von Druckmedien kaum aktuell genug erfolgen kann, Lernprogramme hingegen leichter aktualisiert und ggf. kostengünstig über das Internet distributiert werden können.

Erst durch Anwendung und Verknüpfung beider Komponenten erlernen die Studierenden den Entwurf eigener experimenteller Strategien zur Lösung komplexer, aber typischer Fragestellungen aus der Molekularbiologie und Genetik. Damit werden wesentliche Fertigkeiten für die praktische experimentelle Arbeit von Gentechnikern in einem umfassenden ganzheitlichen Ansatz multimedial-virtuell vermittelt.

Personen

Projektleitung Intern

Laufzeit

Start: 01.04.2001
Ende: 30.09.2003

Website des Projekts

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